Neue, mobile Fingerabdruckerkennungs-Systeme sollen es den Polizeibeamten im Vereinigten Königreich, Personen in weniger als einer Minute zu identifizieren – und dabei Zeit und Geld zu sparen.
Bereits 250 USB-Fingerabdruck-Lesegeräte wurden testweise für das innovative Identifikationsverfahren eingeführt. Zusätzlich wurden 5.500 Beamte der West Yorkshire Polizei (WYP) mit der zugehörigen App ausgerüstet. Geplant ist die Einführung des mobilen Identifikationsverfahrens bei 20 weiteren Polizeitruppen landesweit.
Wird ein Verdächtiger verhaftet, so kann vor Ort eine Identifikation stattfinden. Dabei werden per App Informationen aus zwei unterschiedlichen polizeilichen Live-Datenbanken gezogen, um beispielsweise nachzuverfolgen, ob der Verdächtigte bereits für ähnliche Verbrechen vorbestraft ist.
Dieses Verfahren wurde in Vergangenheit anders gehandhabt – wurde ein Verdächtiger festgenommen, musste er zur Polizeiwache mitgenommen werden, um alle erforderlichen Informationen einsehen zu können und gegebenenfalls beispielsweite eine gerichtliche Vorladung auszustellen. Ein Szenario, das sonst bis zu 4 Stunden gedauert hätte kann mithilfe der mobilen Fingerabdruck-Lesegeräte innerhalb weniger Minuten abgeschlossen werden.
Der Vorteil ist somit ein geringerer Zeitaufwand für Polizei und Verdächtigten. Dadurch haben die Beamten mehr Zeit für die Bearbeitung anderer Delikte. Ein weiterer Vorteil sind die im Vergleich zum üblichen Prüfungsverfahren geringeren Kosten.
Neben der Identifikation von Verdächtigen oder Straftätern kann das System auch in medizinischen Notfällen eingesetzt werden. Bei einem Autounfall beispielsweise würde es das System erlauben, den Betroffenen zu identifizieren. „Wir haben aus ersten Hand gesehen, wie die blitzschnelle Identifikation zu einer schnellen und individuellen Notfallbehandlung auf Grundlage der vorliegenden medizinischen Daten geführt hat. Die Benutzung kann außerdem die Benachrichtigung der Angehörigen deutlich erleichtern damit diese das Krankenhaus aufsuchen, wenn Zeit von großer Rolle ist.“, sagt Stellvertretender Polizeipräsident Andy Battle.
Voraussetzung hierfür ist natürlich, dass die Datenbanken ein Abbild des Fingerabdrucks beinhalten. Nicht alle Fingerabdrucksysteme arbeiten mit einem solchen Verfahren. Eine deutlich weniger invasive Variante der Fingerabdruckerkennung wird oft bei beispielsweise Zeiterfassungssystemen von Unternehmen genutzt. Denn auch wenn die Fingerabdruckerkennung bei beispielsweise Zahlungsprozessen von den meisten Konsumenten bevorzugt wird, wird Sie im Büro noch kritisch angesehen. Bei einer solchen Zeiterfassung für Unternehmen wird beispielsweise Software genutzt, die den Fingerabdruck in einen Algorithmus umrechnet. Dieser Datensatz wird bei jedem Fingerauflegen generiert und mit dem vorhandenen abgeglichen. Ein solcher Identifikationsprozess dauert in der Regel einen Bruchteil einer Sekunde.
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Quelle Bild & Text: UK Regierungsbehörde